Vorm Spiel dann noch Janko's Freunde getroffen und sich mit Nobbi nach dem Spiel verabredet. Hinein in den Gästeblock, immer wieder schön spontan und ohne Abrede liebe Menschen zu treffen deren Passion die gleiche ist und die auch immer da sind. So ein Auswärtsblock hat doch etwas familiäres, auch wenn es heute wieder der Sitzplatz war.
Die Stimmung war von Anfang an gut, nach der guten Leistung am Mittwoch gegen den FCB sah man diesem Spiel mit Zuversicht entgegen. Gladbach hatte einen Torwart ausgegraben der fast genau so alt ist wie der Verein selbst. Uwe Gospodarek stand zwischen den Pfosten, Heimeroth verletzt bzw. auch nicht der nächste Kahn, der dritte Torwart von WOB abgewatscht. Kein Wunder dass die alte Dussitussi Jentzsch am Alten Markt gehandelt wird.
Das Spiel bot von Beginn an das erwartete Niveau. Marko Marin stellte die SGE-Abwehrreihen gleich vor große Probleme und so verwunderte es irgendwie nicht dass Marin Marco Russ quasi zwang ein Eigentor zu erzielen. Aber die Eintracht war bestimmt mal gleichwertig und so dann irgendwie genauso konsequent der Ausgleich nur vier Spielminuten später durch Fenin, dessen Knoten nun geplatzt scheint. Bis zur Halbzeit dann eher Gladbach mit Chancen zur erneuten Führung, während sich die Eintrachtkurve in Trance sang und gleich mal die Halbzeit durchmachte.
Bin ich sonst Mr. Obernervös und auch bei einer Dreitoreführung noch nicht aller Sorgen ledig so breitete sich in mir irgendwie eine Ruhe aus dass wir hier und heute kein Gegentor mehr fangen. Richtig groß dann natürlich die Freude als Michael Fink sich erneut in die Torschützenliste eintragen konnte und die SGE in Führung brachte. Gladbach's stärkste Geheimwaffe hört auf den Namen Neuville und so war man irgendwie arrogant zuversichtlich. Natürlich fehlte es noch an vielem bei der SGE. Eine souveräne und etablierte Mannschaft spielt hier einen Konter zum 3:1 K.O aus, so ein Team baut auch nicht auf die eine oder andere glückliche Fügung im eigenen Strafraum, aber man war heute die bessere Mannschaft, vor allem das bessere TEAM. Die Körpersprache unserer Helden überzeugte mich heute sehr. Friedhelm Funkel wechselte noch ein bisschen Zeit von der Uhr und die quälende Nachspielzeit ging auch vorüber. Zweiter Auswärtssieg in Folge eingetütet. Melde uns aus dem Gröbsten raus. Es wird etliche Teams in dieser ersten Liga geben die schlechter als wir abschneiden werden. Gladbach ist ein Aufschwung zu wünschen, der Mythos darf nicht wieder absteigen. Mit der gezeigten Leistung dürfte das aber schwer werden.
Wen ich heute richtig schlecht fand war der Schiri. Meyer pfiff so ziemlich jeden ärgeren Zweikampf ab, beide Seiten waren betroffen, das tat dem Spielfluss sehr weh.
Mit dem Abpfiff raus aus dem Borussia-Park und mit Nobbi zum Shuttle. Am Bahnhof Rheydt wurden dann die Abschiedstränen vergossen und so gibt es erst in 14 Tagen ein Wiedersehen.
Ich quälte mich dann noch mit diversen ICEs und Zügen über Köln, Airport FFM und Würzburg nach Nürnberg, wo ich um 1 Uhr nachts der einzige Pilot in der Großstadt war.und trotzdem eine rote Welle erlebte. Durch den Nebel der Donau war man dann mit drei Punkten mehr in der Tüte wieder in Kelheim. Ein Hoch auf den tollsten Gastgeber der Welt!